Outcast Registration

Die Projekte der OUTCAST REGISTRATION bewegen sich in unterschiedlichen topologischen Sphären, in Räumen also, die ihrerseits spezifische gesellschaftliche Funktionen widerspiegeln und allesamt eine private (individuelle) und eine öffentliche (gemeinschaftliche) Bedeutung haben. Dass der private Raum hier weitgehend ausgeklammert wird, verweist auf den problematischen Umstand, dass sich das Private in demokratischen Systemen grundsätzlich – und grundgesetzlich verankert – dem öffentlichen Blick entzieht. Das schützt zwar richtigerweise vor staatlicher Kontrolle und Einmischung, nicht aber das (sexueller) Gewalt ausgesetzte Menschenleben hinter verschlossenen Türen. Für alle an den Projekten beteiligten Frauen ist der private Raum, wie an ihren jeweiligen Biografien deutlich wird, nie ein Schutzraum gewesen – im Gegenteil. Da der Zugang hier verwehrt ist, konzentrieren sich die Projekte der OUTCAST REGISTRATION auf soziale Räume, die zwar begehbar, aber normalerweise ebenfalls strikt voneinander getrennt sind, und initiieren darin Begegnungen oder auch Konfrontationen zwischen ihren Bewohner:innen.

DER ISOLIERTE RAUM

beschreibt das abgesonderte, den drogenkranken Frauen auferlegte Leben innerhalb verschiedener Gesellschaften – beispielsweise im Gefängnis, in der Therapieeinrichtung, der Psychiatrie, dem Asyl.

DER ÖFFENTLICHE RAUM

vertritt zum einen die Stationen der Biografinnen vor und nach dem Einsatz ihrer Suchterkrankungen und in weiterer Folge ihrer Aufenthalte in isolierten Räumen. Zum anderen ermöglicht und fordert er pluralistisches Handeln, um ihr an den Rand der Gesellschaft ausgelagertes Leben so zur öffentlichen Angelegenheit zu erklären.

DER KULTURELLE RAUM

umfasst institutionell legitimierte und geförderte Orte und Einrichtungen – darunter Museen, Kunsthallen und Galerien, aber auch städtische Einrichtungen wie ein Park, ein Spielplatz – und bietet sowohl die Möglichkeit für eine performative Veröffentlichung der Biografien in einer kulturellen Institution des entsprechenden Landes als auch den Austausch und Reflexion diesbezüglich von Personen aus Kultur und Subkultur, Politik und Wissenschaft.