LÜSA (Langzeit Übergangs- und Stützungsangebot), Unna, DE
DER ISOLIERTE RAUM Raum
Karin Pauschs Biografie wurde nach ihrem Tod erstellt. Unter Berücksichtigung ihrer vorliegenden Akte und in enger Zusammenarbeit mit ihren BetreuerInnen und SterbehelferInnen der LÜSA e.V. (Langzeit Übergangs- und Stützungsangebot Unna) entstand die Rekonstruktion ihrer Biografie. Die biografischen Sätze wurden durch eine Bewohnerin der gleichen Institution ausgesprochen.
Projektausführung Unna
Juni - August 2004
LÜSA, Platanenallee 3, 59425 Unna, Deutschland
LÜSA Unna ist ein langfristiges Übergangs- und Betreuungsprogramm für drogenabhängige Menschen in Deutschland.
Allgemeine Informationen - LÜSA Unna
LÜSA ist eine niedrigschwellige Wohneinrichtung für chronisch drogenabhängige Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen und bietet 43 Betten in verschiedenen Wohnformen. Die Einrichtung legt Wert darauf, den Bewohnern ein „häusliches“ Umfeld zu schaffen, und bietet unter anderem Substitutionsbehandlung, Risikominderung und Unterstützung bei sozialen und gesundheitlichen Problemen. Sie arbeitet rund um die Uhr mit einem interdisziplinären Team und bietet maßgeschneiderte Konzepte zur Selbstversorgung, Tagesstrukturierung und Entwicklung von Fähigkeiten. Gruppenaktivitäten und Beschäftigungsmöglichkeiten, wie Werkstätten und Gärten, fördern das Engagement in der Gemeinschaft.
LÜSA zielt darauf ab, die Klienten durch Partizipation zu befähigen und ihre Rechte und Pflichten anzuerkennen. Das Projekt geht von dem Grundsatz aus, dass soziales Verhalten wichtiger ist als der Drogenkonsum und konzentriert sich auf die individuellen Fähigkeiten und die Unterstützung bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft.
Grundlegende Prinzipien und Regeln
Die Leitsätze von LÜSA betonen die Bedeutung des Sozialverhaltens gegenüber dem Substanzkonsum und erkennen an, dass:
- Nicht der Substanzkonsum an sich ist das Kernproblem, sondern der riskante Konsum, der zu einer Selbst- oder Fremdgefährdung und zu einem Verlust von Autonomie und Kontrolle führen kann.
- Chancengleichheit ist entscheidend, und die individuellen Fähigkeiten sollten berücksichtigt werden, anstatt einheitliche Lösungen für alle Bewohner durchzusetzen.
- Von den Klienten wird erwartet, dass sie sich aktiv an ihrem Genesungsprozess beteiligen, da Personen, die mit Drogenabhängigkeit zu tun haben, ähnliche Rechte und Pflichten haben wie alle anderen Erwachsenen.
Mit seinem umfassenden Ansatz strebt LÜSA danach, die Bewohner zu befähigen, nach ihrem Aufenthalt ein verantwortungsvolles, drogenfreies Leben zu führen. Das Engagement des Projekts für die Förderung der Selbstbestimmung und die Unterstützung der persönlichen Entwicklung unterstreicht seine Rolle als wichtige Ressource in der Gemeinschaft.
Karin Pausch
Karin Pauschs Biografie wurde nach ihrem Tod anhand ihrer Akten und Dokumente und in enger Zusammenarbeit mit Sozialarbeitern und Sterbebegleitern von LÜSA e.V. (Langfristiges Überleitungs- und Unterstützungsprogramm, Unna) rekonstruiert. Eine ehemalige Mitbewohnerin von Karin bei LÜSA e.V. hat ihre Biografie für die Aufnahme gelesen.