Outcast Registration

Im Dialog mit den Teilnehmerinnen werden mit Hilfe der Matrix-Methode ihre jeweiligen Biografien entwickelt, die ihr Leben als eine Abfolge von Ereignissen und Entscheidungen, von Aktion und Reaktion darstellen. Die sogenannte ›kalte‹ Biografie gleicht einem Protokoll, das möglichst nüchtern Fakten versammelt. Während die Dominanz sachlicher Informationen den Betroffenen die Konfrontation mit dem Erlebten erleichtert, wird Außenstehenden gerade durch die Diskrepanz zwischen sprachlicher Form und biografischem Inhalt die Tragweite der geschilderten Erfahrungen verdeutlicht.

Der Vorgang des Festhaltens ihrer Biografie durch die Teilnehmerinnen selbst wird von einem bemerkenswerten Effekt begleitet: Die meisten von ihnen erfahren erstmals eine Art Legitimation ihrer Lebensgeschichte, verbunden mit dem Bedürfnis, diese öffentlich zu artikulieren.

Nachdem die Biografie festgelegt ist, bestimmen die Teilnehmerinnen Orte, die im Kontext der genannten Ereignisse stehen. Anschliessend wird jedem Satz ein Ort zugeordnet und auf der Karte abgebildet, wodurch ein Eindruck der individuellen Stationen und Situationen sowie der geografischen Verortung gegeben wird.