Outcast Registration

OUTCAST REGISTRATION dient als Archiv der einzelnen Forschungsprojekte von Ulrike Möntmann, führt deren Ergebnisse zusammen und dokumentiert diese.

THIS BABY DOLL WILL BE A JUNKIE sowie PARRHESIA sind genderspezifische, kunstbasierte Forschungsprojekt, die sich einem konsequent vernachlässigten Phänomen europäischer Gesellschaften widmet: Obwohl der Anteil der Frauen an der Gesamtzahl Drogenkranker europaweit nur zwischen 4 und 14 % liegt – und damit juristisch wie gesellschaftlich als unerheblich gilt –, sind ca. 65 % der in europäischen Gefängnissen inhaftierten Frauen drogensüchtig. Wie kann es sein, dass dieser Status quo zur Marginalisierung der Betroffenen führt und was hat sie überhaupt in diese prekäre Außenseiterposition gebracht?

Seit 1998 realisiert Ulrike Möntmann mit Partner:innen aus Kunst, Wissenschaft und Politik mehrjährige Projekte im Zusammenwirken mit drogenkranken Frauen in europäischen Gefängnissen, Therapie-Einrichtungen und Auffangzentren. In interdisziplinär angelegter künstlerischer Forschung und Praxis werden komplexe Fragestellungen diskutiert, die sich aus der Kooperation mit allen Teilnehmenden ergeben. Ziele der Untersuchungen sind die Aufdeckung von Fakten und die Benennung konkreter Zusammenhänge aus verschiedenen Perspektiven. Dabei sind weder die offenkundig asymmetrischen Beziehungen zu den betroffenen Frauen zu bestätigen noch die Maßnahmen der exekutiven Gewalt zu diskutieren – vielmehr sollen Möglichkeiten geschaffen werden, sich gemeinsam in die Bedingungshaftigkeit gesellschaftlicher Systeme zu begeben.

OUTCAST REGISTRATION ist eine Form der Einmischung, die Reflexionen und Stellungnahmen erfordert, um die Bedingungen offenzulegen, die sich in sozialen Prozessen strukturell verfestigen und diese als öffentliche Angelegenheit wahrnehmbar zu machen.

In der folgenden Übersicht findet sich Detailinformation zu beiden Projekte, die Ulrike Möntmann seit 1998 europaweit mit inhaftierten, drogenkranken Frauen realisiert hat.

(2004-2009) basiert auf 18 Biografien drogenkranker Frauen in 5 mitteleuropäischen Ländern und bildet das Fundament der OUTCAST REGISTRATION.
mehr zu TBDWBAJ
(2019-bis jetzt) führt die Untersuchungen die im Rahmen von TBDBAJ stattgefunden haben, fort. Individuelle Projektausführungen sind für Gefängnissen sowie Therapieeinrichtungen in Nord und Südeuropa geplant, im Zeitraum von 2021-2027.
mehr zu PARRHESIA

Am folgenden Teil der Projekbeschreibungen wird gerade gearbeitet. Hier wird in Kürze mehr Information zu den Vorgängerprojekten von TBDWBAJ und parrhesia zu finden sein.

(1997) Ebenso wie die meisten Inhaftieren, kann auch ich behaupten, irrtümlicherweise im Gefängnis gelandet zu sein; nämlich in der Justizvollzugsanstalt für Frauen, in Vechta, Deutschland.
mehr zu Lücke
(1999-2002) Die Eitelkeit von Frauen in einem Gefängnis ist auffallend. Wo Stolz und Selbstachtung schon lange gebrochen sind, setzt der Wunsch nach ‘Aufmachung’ ein.
mehr zu KGK
Einige Menschenleben sind betrauernswert und andere sind es nicht; die ungleichmäßige Verteilung von Betrauernswürdigkeit, die darüber entscheidet, welche Art von Subjekt zu betrauern ist und betrauert werden muss und welche Art nicht betrauert werden darf,...
mehr zu Jugend Wohn Zimmer
Happy Together ist eine Sequenz von Full-color Postern, die jeweils eine Person neben einem Blumenkübel an öffentlichen Stellen in Amsterdam präsentiert.
mehr zu Happy Together
Wortwörtlich bezieht sich der Titel des Projekts, „Essschleuse“, auf die Bewegung von Essen und die Interaktion zwischen den involvierten Parteien.
mehr zu Essensschleuse

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