Outcast Registration

Drop-off Unna, DE

DER ÖFFENTLICHE RAUM Raum

Das Drop Off ist der Akt der Installation von THIS BABY DOLL WILL BE A JUNKIE im öffentlichen Raumund findet im Anschluss an das Expert Meeting statt.

Etwa einhundert populäre und unpopuläre Bürger des Landes aus Kultur, Subkultur, Politik und Wissenschaft werden eingeladen, die ± 20 Baby Dolls einer Serie an verschiedenen öffentlichen Orten der jeweiligen Stadt auszusetzen. Diese sogenannten Dropzonen gehören zum Lebensbereich der Drogenabhängigen: Jeder dieser – von der Biografin bestimmten – Orte steht im Kontext eines in der Biografie angegebenen Ereignisses.

Gruppen von zwei bis vier Personen bringen jeweils eine Baby Doll in einem Taxi zum Ort der Bestimmung und lassen sie ohne weitere Aufsicht in der Öffentlichkeit. Das Objekt geht in den Besitz der Allgemeinheit über und wird damit Subjekt einer öffentlichen Angelegenheit. Die Dolls werden nun von den Bewohnern bzw. Besuchern einer Stadt angenommen oder abgewiesen, ignoriert oder zerstört.

Jede Baby Doll trägt am Handgelenk ein Label mit dem Titel des Projektes sowie einen Hinweis auf diese Website.

Intervention Unna

21. Juli 2005

Drop off Serie Karin Pausch – posthum [sechzehn Dolls]

Zugehörige Biografien

Karin Pausch

DER ÖFFENTLICHE RAUM:

vertritt zum einen die Stationen der Biografinnen vor und nach dem Einsatz ihrer Suchterkrankungen und in weiterer Folge ihrer Aufenthalte in isolierten Räumen. Zum anderen ermöglicht und fordert er pluralistisches Handeln, um ihr an den Rand der Gesellschaft ausgelagertes Leben so zur öffentlichen Angelegenheit zu erklären.

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Akronym für den Projekttitel THIS BABY DOLL WILL BE A JUNKIE, der suggeriert, dass Drogensucht ein zwangsläufiges Schicksal ist, eine unheilvolle Prophezeiung für ein Menschenleben, das kaum begonnen hat. Er widerspricht zum einen gängigen Vorstellungen von Freiheit, Unabhängigkeit, Chancengleichheit und individueller Selbstbestimmung als garantierten, unanfechtbaren Rechten jedes Individuums. Zum anderen kritisiert er auch eine fatale Konsequenz dieses Ideals, das häufig mit der vermeintlichen Berechtigung einhergeht, die Drogenerkrankung und die daraus resultierenden Gesetzesverstöße als rein individuelle Angelegenheit persönlichen Versagens zu verurteilen. Dieses Nicht-Betrauern derjenigen, denen bereits ein lebenswertes Leben abgesprochen wurde, diskreditiert Verbundenheit, d.h. die Bereitschaft, sich in Gleichheit und Verschiedenheit auf eine gemeinsame Welt einzulassen.

eine (teil-)öffentliche Zusammenkunft, in der die Projektarbeit interdisziplinär mit Spezialist:innen aus den Bereichen Kunst und Wissenschaft, Politik und Verwaltung diskutiert und reflektiert wird. Auf diese Weise werden die Projektpräsentationen im kulturellen Raum sowie die Interventionen (siehe Drop off bzw. Speech Activitiy) im öffentlichen Raum kritisch begleitet.

ist der Akt der Installation und Intervention von TBDWBAJ im öffentlichen Raum. Jede Baby Doll einer Serie wird von einer kleinen Gruppe, bestehend aus Teilnehmer:innen des Expert Meetings sowie von lokal bekannten wie unbekannten Personen aus Politik, Wissenschaft und Kultur, an verschiedenen Orten, die zum Lebensbereich der Junkies gehören, ausgesetzt – ›gedroppt‹ – und ohne weitere Aufsicht zurückgelassen. Von nun an entscheiden die vorbeigehenden Passant:innen, was mit ihnen geschieht – ob sie angenommen oder abgewiesen, ignoriert oder zerstört werden.

eine Puppe aus Porzellan – fragil nicht nur im Material, sondern auch in den ikonografischen Konnotationen und psychosozialen Zuschreibungen –, die von den teilnehmenden Frauen während des Projekts angefertigt wird. Jede Baby Doll trägt die Gesichtszüge ihrer Produzentin sowie ein Armband mit dem Titel des Kunstwerks und der URL zu den autobiografischen Audio-Statements im Projektarchiv der OUTCAST REGISTRATION.