TEILNEHMER:INNEN
Nikki Gonnissen, Designerin, Thonik, Amsterdam, Niederlande
Elisabeth Kopf, Designerin, Wien, Österreich
Ulrike Möntmann, Künstlerin, Amsterdam, Niederlande und Wien, Österreich
Ziel: Dinge sichtbar und öffentlich machen
Methode: Das Persönliche Öffentlich machen
„Das Projekt Parrhesia in the City vermittelt die Resultate der künstlerischen Praxis und Forschung OUTCAST REGISTRATION an die Bewohner, Besucher, Benutzer mitteleuropäischer Städte. Im Gegensatz zu den bisherigen Drop offs – den Interventionen, die den Abschluss meiner Gefängnisprojekte darstellen, wobei ein anonymer 1:1 Kontakt zwischen Objekt (Baby Doll) und Publikum (Passant) entsteht, begebe ich mich mit dieser Maßnahme nun in die Öffentlichkeit, um ein breiteres Publikum zu erreichen.
Um Parrhesia in the City zu entwickeln, werde ich Daten, Fakten und Erfahrungen aus neuen Kooperationen mit drogenabhängigen Gefängnisinsassinnen (Biografinnen) und den Teilnehmer_innen aus Wissenschaft, Kunst und Politik zusammen mit einer Top-Werbeagentur mittels Reklamestrategien in eine Advertising-Gegenmaßnahme im unübersehbaren Format der City Light-Vitrinen der Stadt transformieren. Ich erwarte eine visuelle und textuelle Transformation des Forschungsmaterials in das »Produkt OUTCAST REGISTRATION«, das den Maßstäben der Produktwerbung im öffentlichen Raum entspricht: die intelligente Eindeutigkeit der Message (ohne Sentimentalität und/oder Sensation), die Schnelligkeit des Informationsstroms und die penetrante Präsenz der City Lights im Stadtbild »zwingen« Passanten zur Kenntnisnahme unbeachteter Lebenssituationen unpopulärer Mitmenschen.
Parrhesia in the City ist sowohl eine Maßnahme zur Vermittlung künstlerischer Praxis und Forschung als auch eine GegenWerbung, eine serielle Einmischung in die Öffentlichkeitspolitik einer »Regulierung der Bevölkerung« (nach Michel Foucault, Der Wille zum Wissen: Sexualität und Wahrheit I) im öffentlichen Raum.“
(Auszug aus Konzept Parrhesia in the City, Ulrike Möntmann)